Wie Selbstmitgefühl mein Leben bemerkenswert verändert hat und warum es für mich als Nr. 1 Superpower gilt

von | Sep 9, 2021 | Innere Stärke/Resilienz, Intuition, Psychologie, Selbstmitgefühl | 0 Kommentare

In diesem Beitrag berichte ich darüber, wie ich Selbstmitgefühl kennenlernte und wie es mein Leben nachhaltig verändert hat. Du erfährst, warum es keine kitschige „Psychoübung“ ist, sondern auf welche Art Selbstmitgefühl eine lebensverändernde, innere Superpower ist.

Wie Selbstmitgefühl mein Leben für immer verändert hat und warum es für mich als Nr. 1 Superpower gilt

Was ist Selbstmitgefühl?

„Selbst­mitgefühl bedeutet, sich selbst in schwierigen Zeiten verständnis­voll und unter­stützend zu begegnen, anstatt mit zusammen­gebissenen Zähnen den eigenen Schmerz auszu­blenden. Selbstmitgefühl ist nicht zu verwechseln mit Selbst­mitleid. Selbst­mitleid zu empfinden bedeutet in seine eigenen Probleme abzutauchen und zu vergessen, dass andere auch ähnliche Probleme haben. Achtsames Selbst­mitgefühl dagegen ermöglicht es, etwas Abstand zu gewinnen und eine ausge­glichenere Perspek­tive zu entwickeln, aus der heraus wir – ohne Drama – mit­fühlend mit uns selbst umgehen können.“

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Wie Selbstmitgefühl in mein Leben kam

Warum Selbstmitgefühl so viel mehr ist, als nur ein bisschen Selbstfürsorge

Aus meiner Arbeit als Psychologin kenne ich ziemlich viele Herangehensweisen an Themen, wie Selbstliebe, Selbstwert und Selbstfürsorge. Bei all diesen Methoden geht es darum, sich von innen heraus zu stärken, sich mehr anzunehmen und zu lieben. Jahrelang habe ich mit diesen gängigen Methoden gearbeitet und fand die meisten zu schwach:

wenn ich einem Menschen beibringen will (oder auch mir selbst), sich mehr zu lieben, dann muss schon etwas Kraftvolles her!

Es reicht nicht, sich z.B.  „nur“ hin und wieder etwas Gutes zu tun oder regelmäßig Dankbarkeitstagebuch zu schreiben. Obwohl auch das unglaublich hilfreich ist.

Für mich waren viele klassische Herangehensweisen zu oberflächlich, zu wenig spürbar und nicht langfristig motivierend. Kurz: sie erreichten mein Herz nicht. Ich konnte sie nicht spüren. Ähnliches berichteten mir meine Patienten.

Besonders in schwierigen Situationen im Leben benötigen wir stabile, anwendbare Handwerkzeuge, die uns durch diese Zeiten tragen. Selbstmitgefühl ist mehr als das.

Ich erinnere sehr gut, wie ich jahrelang Achtsamkeitswanderungen für Patienten geleitet habe. Dort sensibilisierte ich meine Patienten dafür, sich selbst besser wahrzunehmen: dem eigenen Körper, Denken und Fühlen, mehr Bewusstheit zu schenken.

Unweigerlich kam dann das Thema schwierige Gefühle auch auf den Tisch. Wenn wir unseren Strahl der Bewusstheit nämlich wirklich auf uns richten, dann beginnen wir, die ganze Bandbreite unserer Gefühle stärker wahrzunehmen.

„Frau Poettering, wie kann ich lernen, meine ganzen schwierigen Gefühle auszuhalten?“

Oh, wie ich diese Frage meiner Patienten nachvollziehen konnte! Ich hatte jedoch lange Zeit keine tiefenwirksame Antwort darauf und war auf der Suche.

Schwierige Gefühle kennen wir alle. Meistens werden sie verdrängt, weil wir nicht gelernt haben, damit gut umzugehen und sie uns überfordern.

Das Problem ist, dass die Gefühle dann nicht weg sind (dann wären sie ja verdunstet, nicht verdrängt), sondern im in uns weiter ihr Unwesen treiben. Sie sind nicht unbedingt unmittelbar spürbar, weil sie hinter dem – vermeintlich schützenden – Herzpanzer verschlossen sind. In Wirklichkeit stumpfen sie uns unbewusst ab, wir fühlen irgendwann kaum noch…aber im Herzen brennt der Schmerz, der dennoch geblieben ist.

Um Antworten zu finden, kramte ich meine Diplomarbeit heraus. Ich hatte bereits im Studium über den Umgang mit schwierigen Emotionen geschrieben. Alles was darin stand, erinnerte mich zwar an den Stand der Forschung und an wissenschaftliche Ergebnisse rund um das Thema Emotionen. Es  beantwortete aber nicht, wie wir sie aushalten oder konstruktiv mit ihnen umgehen könnten.

Im Jahr 2016 meldete ich mich dann zum Kongress, Achtsamkeit und Mitgefühl in Therapie und Gesellschaft, an. Dort wollte ich mehr über Achtsamkeit lernen und erhoffte mir Antworten zu den Themen Umgang mit schwierigen Lebenssituationen und Gefühlen,  zu finden. Ich wollte die Fragen meiner Patienten, sowie meine eigenen, endlich beantworten können.  Das Wort „Mitgefühl“, auf der Ausschreibung des Kongresses, beachtete ich nicht weiter.

Es erinnerte mich eher daran, dass ein Kollege mal zu mir gesagt hatte: „Mareile, du hast einfach kein Mitgefühl!“

Damals war ich -ehrlich gesagt-empört!  Mittlerweile weiß ich, dass er richtig lag: ich konnte Mitgefühl damals nicht tief im Herzen spüren!

Meine erste Begegnung mit Chris Germer und dem Thema Selbstmitgefühl

Beim Kongress sah ich Chris Germer zum ersten Mal: er hielt einen Vortrag über das Thema Selbstmitgefühl. Chris Germer und Kristin Neff haben den 8-wöchigen Selbstmitgefühl Kurs entwickelt. Chris‘ freundliche Ausstrahlung von berührbarer Echtheit, innerer Ruhe und warmem Mitgefühl, traf mich direkt ins Herz.

Er stand da auf der Bühne und neben ihm saß seine wunderbare, herzerfüllte Dolmetscherin Hilde. Die beiden waren für mich das Sinnbild von Verbundenheit, Freundlichkeit und Achtsamkeit. 

Sie redeten nicht nur über das Thema, sie WAREN das Thema.

Es war, als hätte sich durch sie und ihre Liebe zum Selbstmitgefühl, im ganzen Saal die Energie verändert. Chris und Hilde hatten spürbare menschliche Verbundenheit und Freundlichkeit, mitgebracht. Ihre Ruhe und ihre Stabilität waren selbst von weit, fühlbar. Chris sprach über den Umgang mit schwierigen Situationen im Leben, mit schwierigen Gefühlen und natürlich über Selbstmitgefühl.

Unmittelbar stieg in mir das Wissen auf: „Das ist die Antwort. Ich MUSS das DIREKT VON IHM lernen.“ Es war, als hätte jemand in mir ein ganz neues Licht angeknipst, das heller strahlte als jedes andere zuvor.  Mein inneres Wissen erfasste mich in sekundenschnelle:  „wenn ich das Thema lerne, wird es  nicht nur mein Leben verändern, sondern auch das vieler Menschen um mich herum, dank meines Berufes.“ Mitgefühl – Selbstmitgefühl- war die Antwort auf die Fragen meiner Patienten und meine eigenen.

Also machte ich mich auf den Weg, Selbstmitgefühl direkt von Chris Germer zu lernen

Erstmal kaufte ich bereits auf dem Kongress seine Bücher, begann sofort zu lesen. Als nächstes meldete ich mich umgehend zu einem seiner Seminare an. Ich saß in der ersten Reihe  merkte, dass alles, was er sagte, echt und spürbar war. Es war keine bloße Theorie, sondern es war eine Lebenshaltung, die ihn von innen stärkte und diese spürbar warme Verbindung nach innen und außen ermöglichte. 

Durch die tiefgehenden Übungen  aus dem MSC (Selbstmitgefühl) Kurs und durch Chris‘ natürliche Art, Selbstmitgefühl auszustrahlen, begann ich nach und nach selbst,  Mitgefühl in mir zu fühlen.

Ich begriff allumfassend, was es bedeutete, mit sich liebevoll umzugehen.  Es war keine Theorie mehr, sondern ich fühlte es plötzlich…ganz warm von innen. Es fühlte sich so stabil an, beruhigend und zeitgleich unbeschreiblich kraftvoll.

Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber mal ganz ehrlich:

FÜHLST DU MITGEFÜHL MIT DIR?

Ich habe- ganz ehrlich- dieses Gefühl in diesem Ausmaß nicht gekannt.

Damals unterhielt ich mich auf dem Seminar mit Chris und versprach ihm, zu der von ihm geleiteten Ausbildung zum Selbstmitgefühl Lehrer (zwei Jahre später), zu erscheinen. Natürlich hielt ich mein Versprechen und absolvierte 2019 das Teacher Training.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich Selbstmitgefühl bereits verinnerlicht, mehrere Kurse besucht und meine eigene psychosomatische Abteilung, in einer Rehaklinik, aufgebaut.  Deren tragende Säulen waren Selbstmitgefühl und Achtsamkeit.

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„Liebe offenbart alles, was nicht Liebe ist.“

Wie Selbstmitgefühl meine spürbare Superpower wurde

Einige Jahre lang lernte ich, Selbstmitgefühl in mein Leben zu integrieren:

  • Es gelingt mir soviel besser meine Grenzen wahrzunehmen und sie zu setzen. 
  • Grübeln ist (fast) kein Thema mehr für mich.
  • Ich kann auch mit emotional herausfordernden Situationen gut umgehen.
  • Gerade,  wenns im Leben schmerzhaft und herausfordernd ist, sorge ich gut für mich.
  • Meine Beziehungen sind viel liebevoller und echter. Ich fühle mich verbunden.
  • Ich sorge für mich und bin für mich da, was mich auf gute Weise unabhängig von der Bestätigung von Außen macht – was nicht heißt, dass Bestätigung von Außen und die Liebe andere nicht trotzdem zusätzlich gut tun!
  • Ich fühle mich mit mir und mit anderen verbunden- immer. Früher fühlte ich mich viel zu oft einsam, selbst wenn ich nicht einsam war.
  • Alle meine Gefühle sind mir willkommen und ich weiß mit ihnen umzugehen
  • Positive Gefühle sind viel präsenter und spürbarer als vorher
  • Ich mache nicht mehr zu, wenn schwierige Gefühle spürbar sind, sondern fühle sie. Gerade SCHAM ist ein Gefühl, was sonst sehr einsam macht, und Selbstmitgefühl ermöglicht es, aus der Isolation der Scham auszutreten.
  • Jetzt weiß ich, dass es stimmt, dass Selbstmitgefühl nicht egoistisch ist: denn wenn wir mit uns selbst Mitgefühl entwickeln, dann kommt automatisch das Mitgefühl für andere in uns auf. Wer hart zu sich ist, ist eher hart zu anderen. Wer sich mit Mitgefühl behandelt, wird es auch bei anderen tun.
  • Für mich ist Mitgefühl mit mir und mit anderen ganz „einfach“ gefühlte Liebe.

Selbstmitgefühl ist, über die Zeit,  eine Art Lebenshaltung für mich geworden:  es begleitet mich immer.  Weil ich mit mir gut umgehen kann, ist es mir möglich den Stürmen im Leben gut Stand zu halten, freundlich für mich zu sorgen und mit anderen in Verbindung zu bleiben.

Selbstmitgefühl auf dem Prüfstand: Im Moment der größten Verzweiflung, Ohnmacht und Angst erinnerte ich mich daran, mit MIR liebevoll umzugehen!

Irgendwann war das alltägliche Selbstmitgefühl-Üben plötzlich vorbei und das Leben forderte die Anwendung im schlimmsten Fall:  der Tod mehrerer geliebter Menschen in meinem Leben- kurz nacheinander.

Das war die Zeit, als ich die wirkliche Macht von Selbstmitgefühl kennenlernte: 

im Moment der größten Ohnmacht, Verzweiflung und Angst erinnerte ich mich daran, mit MIR liebevoll, statt streng, umzugehen. 

Ich erinnerte mich, dass es nicht nötig war, mich zusammenzureißen: ich konnte einfach aufhören stark zu sein und wendete mich mir selbst mit Mitgefühl zu. So konnte ich in der ganzen Katastrophe des Lebens (in dem Moment) präsent und mit mir verbunden sein. 

Dort gelang es mir zuzulassen, dass es mir SO ging und hielt mich selbst in allem Schmerz,  freundlich und mir zugewandt, aus. Damit öffnete ich unweigerlich den Raum für Begegnung und Verbundenheit. Denn ein mitfühlendes Herz ist offen und weit, nicht eng und zusammengezogen, wie es ein Herz voller Angst ist.

Durch das Mitgefühl mit mir selbst, konnte ich meine Herzenstüren so weit öffnen, dass die Liebe zwischen mir und dem betroffenen Menschen wieder fließen konnte.

Selbstmitgefühl unterstützt dabei, in schwierigen Situationen liebevoll präsent zu sein, anstatt sich innerlich abzuschalten. Manchmal ist es aber auch das Selbstmitfühlendste, das eigene Herz zu verschließen…um erstmal zur Ruhe zu kommen und sich dann dem Schmerz zuzuwenden.

Mein Fazit:

Die schlimmsten Situationen in meinem Leben habe ich, dank Selbstmitgefühl, nicht nur irgendwie überlebt, sondern bewusst durchlebt und  durchliebt.

Obwohl es schlimm war, fühlte ich mich mit mir und den anderen Betroffenen, verbunden.

Trotz allem gelang es mir mein Herz in Liebe zu öffnen, anstatt mich hinter den gewohnten Schutzmauern zu verpanzern. 

Nun weiß ich:  emotional überlebe ich alles. Denn in mir ist spürbares Mitgefühl mit mir. Mein Herz bekommt so Raum sich zu öffnen und Verbindung zu anderen und dem großen Ganzen zu erschaffen.  Damit hat Selbstmitgefühl für mich seine Wirkung bestätigt, nicht nur im Alltag, sondern in den schmerzhaftesten Situationen im Leben. 

Selbstmitgefühl hat mich in meine Superpower geführt

…in mein Vertrauen ins Leben, ins Lieben und in das Gefühl von Handhabbarkeit aller Lebensumstände. 

Ja, so denke ich nun wirklich:  denn die Situation damals war so prägend für mich, dass ich diese Zeit niemals vergessen werde. Selbstmitgefühl hat mich in den herausforderndsten Zeiten  geführt,  und mir geholfen mein Herz, trotz allem, immer wieder zu öffnen.  

Selbstmitgefühl hat mein (Innen-)Leben komplett verändert. Nun habe ich eine wirkliche Superpower in mir, die immer da ist und es mir ermöglicht alles im Leben mit Herzensverbindung zu bewältigen, so gut ich eben kann.

Das willst du auch lernen?

Dann schau dir den 8-Wochen Selbstmitgefühl Kurs auf meiner Homepage  an. Lies dort genauere Infos  zum 8-wöchigen Selbstmitgefühl Kurs nach.

 

Selbstmitgefuehl Mareile Poettering

 

 

 

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